Kehrwoche
Kehrwoche - Was ist das und wen betrifft es?
Regional sind nicht nur Essen und Sehenswürdigkeiten. Eigenheiten und Traditionen hegt jede Region ebenso individuell. So finden sich Menschen in der Kehrwoche ebenfalls regional verbunden wieder. Weil sich mancher über die Grenzen Süddeutschlands hinaus fragt, "Was ist die Kehrwoche eigentlich?, erklären wir Ihnen hier, was die Kehrwoche eigentlich ist.
Was bedeutet die Kehrwoche?
Geprägt wurde der Begriff der Kehrwoche vor allem im schwäbischen Baden-Württemberg. Daher ist sie ebenso als Schwäbische Kehrwoche bekannt. Das haben die Schwaben Eberhard im Barte, dem ersten Herzog von Württemberg, zu verdanken. Dazu wurde überliefert, dass er mit der Sauberkeit seiner neuen Heimatstadt Stuttgart gar nicht zufrieden war. Mehr Unrat als Stadt, befahl der Herzog jede Woche wenigstens einmal alle Häuser, Straßen, Bäche und jedes Fleckchen der Stadt vom Abfall und Schmutz zu befreien.
Diese Tradition haben die Menschen bis heute mitgenommen, seit der Hofstaat des Herzogs Ende des 15. Jahrhunderts in das Stuttgarter Land umzog. Seither läutet die Kehrwoche vor allem für Menschen in Süddeutschland die Zeit ein, in der ihr Einsatz beim Putzen gefragt ist.
Aus dem Befehl des Baden-Württembergischen Herzogs wurde also die Kehrwoche, welche als Regelwerk fungiert, das festlegt, wer wann die wöchentliche Hausordnung im Mehrfamilienhaus übernehmen muss.
Aber:
Obwohl es danach klingt, die Kehrwoche beschreibt keine einzelne Woche zum Fegen oder für besonders gründliche Reinigungsaufgaben.
Vielmehr bekommen insbesondere Mieter den Plan zur Kehrwoche, wann sie selbst mit Saubermachen der gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten und Flächen an der Reihe sind.
Damit weder der Wochenstress vergrößert, noch das Wochenende gestört werden, sehen es die traditionsbewussten Hausbewohner am liebsten, wenn die Kehrwoche Samstagvormittag erledigt ist.
Zum Ende der 1980er-Jahre wurde zwar das ungeschriebene Gesetz zur Kehrwoche von offizieller Seite beendet. Doch die Schwaben passen gut darauf auf, dass das Haus von allen Mietern gleichermaßen sorgfältig geputzt und gepflegt wird. Denn jede Woche das ganze Jahr über ist für jemand anderen die Kehrwoche. Nicht ohne Grund ist die Kehrwoche für die Hausordnung immer noch Bestandteil vieler Mietverträge.
Übernimmt die Treppenhausreinigung, Fensterputzen und Wischen im Flur oder das Fegen der Dachböden und Kellerräume kein Hausmeister, fällt das eben den Hausbewohnern in die Hände.
Was wird zur Kehrwoche gemacht?
Als Teil der Tradition gibt es heute immer noch Schilder, welche in Mehrfamilienhäusern die Tür des jeweils zuständigen Nachbarn markiert, der mit der Hausordnung an der Reihe ist.
Das Reinemachen zur regelmäßigen Hausordnung geht in der Kehrwoche vom Dachboden über das Treppenhaus hinaus bis auf den Hof. Alles, was dazwischen liegt und was alle Mietparteien gemeinsam nutzen, wird ebenfalls gekehrt, geputzt und gewienert. Schluss ist auf dem Hof auch nur dann, wenn kein Parkplatz, Rasen oder weitere Straßen und Wege direkt zum Anwesen gehören, welche ebenfalls sauber zu halten sind. Wöchentliches Großreinemachen könnte man so zur Kehrwoche ebenfalls sagen.
Dabei wird der Bereich zum Saubermachen noch mit der kleinen oder großen Kehrwoche unterteilt. Zur kleinen Kehrwoche reicht es beispielsweise, Flur und Treppenhaus vor der Wohnungstür bis zur nächst tiefer gelegenen Etage zu fegen und zu wischen.
Zur großen Kehrwoche sind zumeist Flur und Treppen bis zum Keller und Hauseingang dran. Ebenso gehören Fußwege draußen und Gemeinschaftsräume in der großen Kehrwoche mit geputzt.
Tricks zur Kehrwoche für Putzmuffel
Wer mit der Hausordnung oder Kehrwoche dran ist, jedoch so gar keine Lust hat, ein offensichtlich sauberes Treppenhaus zu putzen, sollte sich nicht davor drücken. Kehrwochenverweigerer fangen sich da von pflichtbewussten Nachbarn vielleicht schnell eine Standpauke ein. Aber Ärger mit Nachbarn möchte keiner. Mit einigen Kniffen können aber auch penible Nachbarn ausgetrickst werden.
Und so einfach kann es sein:
Wer mit der Kehrwoche zur Hausordnung dran ist, lässt sich am besten von mindestens einem Nachbarn mit Besen und Schaufel in der Hand sehen. Dann gibt es schließlich Zeugen, dass geputzt wurde. Wenn dann das Kehren noch genug Krawall macht, Besen und Schaufel längere Zeit im Haus stehen und wirklich jede Fußmatte verschoben oder zusammengerollt ist, glaubt wahrscheinlich jeder Hausbewohner, dass fein säuberlich und gründlich die Kehrwoche erledigt wurde.
Oder engagieren Sie einfach die Achleitner Gebäudereinigung für die Kehrwoche. Unsere Gebäudereiniger sind Spezialisten für alle Reinigungsarbeiten in Mehrfamilienhäusern, Gewerbegebäuden und Industrieanlagen, weit über die wöchentliche Treppenhausreinigung hinaus.
Bildquelle: Rainer Sturm pixelio de