Waschraumpflege
Zu Hause ist eine regelmäßige, gründliche Reinigung im Bad und WC mit handelsüblichen Reinigern meist ausreichend. Im medizinischen Bereich, ebenso wie in anderen Gemeinschaftseinrichtungen, muss das Hygienekonzept oft mit Desinfektionsmitteln komplettiert werden. Hier erfahren Sie, was bei der Anwendung von Desinfektionsmitteln zur Waschraumpflege zu beachten ist.
Fliesen, WC, Waschbecken, Dusche, Badewanne, Wasser und jede Menge Keime, die in manchen Bereichen lebensgefährlich sein können. Die richtige Waschraumpflege bekämpft erfolgreich Schmutz und Keimbelastung. Im Krankenhaus, Pflegeheim oder Sportcenter ebenso wie im Hotel, in der Schule, im Museum und an anderen öffentlichen Orten.
Unerwünschte Mikroorganismen, welche bei der Waschraumhygiene mit konventioneller Reinigung nicht verschwinden, soll die Desinfektion beseitigen. Allerdings funktioniert diese ausschließlich, sofern alle Regeln beim Desinfizieren zur Keimbekämpfung eingehalten werden.
Gründliche Waschraumpflege mit korrekter Desinfektion
So einfach wie Desinfektion zum Aufsprühen und verfliegen lassen, ist Flächendesinfektion bei der Waschraumpflege nicht immer. Außer an nicht zu erreichenden Stellen wird statt Sprühdesinfektion eine zum Wischen angewendet. Die folgenden 8 Regeln zum Desinfizieren für die Waschraumhygiene sind für eine Reihe Flächendesinfektionsmittel zwingend notwendig.
1. Geeignete Desinfektionsutensilien verwenden
Wischtücher, Lappen, Bodenwischer oder Schwämme, welche zur Desinfektion für die Waschraumpflege eingesetzt werden, müssen selbst korrekt gereinigt, desinfiziert und anschließend sauber, trocken gelagert werden. Im pflegerischen oder medizinischen Bereich können zur Waschraumhygiene auch Einwegtücher zur Desinfektion vorgeschrieben sein.
2. Gebrauchsanweisung für Desinfektionsmittel einhalten
Jeder Reiniger ist für seine eigenen Aufgaben gemacht. So eignen sich auch spezielle Chemikalien zur Desinfektion besonders für die Waschraumhygiene. Grundsätzlich gilt bei jeder Art Desinfektionsmittel, dass stets die dazugehörige Anleitung eingehalten werden muss. Auch unter Zeitdruck. Nur so gibt es bestmögliche, keimfreie Ergebnisse auf desinfizierten Flächen im Waschraum.
3. Verfallsdatum der Desinfektionsmittel beachten
Chemische Prozesse lassen auch die Wirksamkeit von Desinfektionsmittel mit der Zeit schwinden. Deshalb sollten Mittel zur Desinfektion niemals nach dem Verfallsdatum angewendet werden. Für die Waschraumpflege ebenso wie in allen anderen Bereichen.
4. Sorgfältige Reinigung vor der Desinfektion
Desinfektion ist auch bei der Waschraumhygiene keine bedingungslose Allzweckwaffe. Jede noch so kleine, raue und verwinkelte Oberfläche im Waschraumbereich muss gründlich gereinigt werden, ehe desinfiziert werden kann. Problematisch ist eine unordentliche Reinigung vor der Desinfektion, denn Schmutzpartikel wirken als Barriere gegen die Desinfektion und als Versteck für Keime. Sorgfältig klar spülen und trocknen, bevor das Desinfektionsmittel aufgetragen wird, ist für manche Mittel ebenfalls notwendig, damit sich Reiniger und Desinfektion nicht gegenseitig in der Wirkung aufheben.
5. Korrekte Menge und Dosierung für Desinfektionsmittel
Um tadellos zu wirken, muss das Mittel zur Desinfektion korrekt dosiert sein und die gesamte Oberfläche lückenlos bedecken. Informationen zur Konzentration für Desinfektionsmittel befinden sich immer in der Gebrauchsanleitung. Zu schwach dosierte Desinfektionsmittel entschärfen nicht alle Keime bei der Waschraumhygiene. Hingegen können zu stark dosierte Desinfektionsmittel Oberflächen angreifen und beschädigen. Damit die Mittel wirksam desinfizieren, muss genug Produkt auf Oberflächen aufgetragen werden. Feucht abgewischt ist damit keine wirksame Desinfektion für den Sanitärbereich.
6. Desinfektionsmittel nur einzeln anwenden
Um optimalen Infektionsschutz bei der Waschraumpflege zu erreichen, dürfen Desinfektionsmittel nicht mit anderen Desinfektionsmitteln vermischt werden. Unterschiedliche Desinfektionschemie kann einander beeinträchtigen, was keine zuverlässige Keimabtötung gewährleistet. Somit können falsch angemischte Desinfektionslösungen unwirksam werden.
7. Einwirkzeit für Desinfektionsmittel einhalten
Gesundheitsgefährdende Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren oder Pilze, werden nur wirksam abgetötet und inaktiviert, wenn das Desinfektionsmittel lange genug wirken kann. Deshalb müssen Oberflächen immer bis zum Ende der Einwirkzeit vollständig, feucht mit dem Desinfektionsmittel benetzt sein. Eingetrocknete Essensreste lassen sich schließlich ebenfalls nicht einfach schnell abwischen.
8. Desinfizierte Oberflächen gut nachspülen und trocknen
Mit entsprechenden Mitteln desinfizierte Flächen müssen klar nachgespült und getrocknet werden. Wegen der bioziden Wirkung, können Desinfektionsmittel auch das Mikrobiom der Haut schädigen. Gerade bei der Waschraumpflege leuchtet es ein, Oberflächen mit Hautkontakt nach der Desinfektion mit klarem Wasser zu spülen. Für sämtliche andere Bereiche kann dies ebenfalls gelten. Das verrät immer die Gebrauchsanweisung eines Desinfektionsmittels. Gut abgetrocknet, erhalten desinfizierte und klar gespülte Oberflächen bei der Waschraumhygiene zudem ihr fleckenfreies Finish.
Hält man die Vorschriften zur Desinfektion bei der Waschraumhygiene ein und vermeidet Wasserpfützen sowie langfristig feuchte Stellen im Waschbereich, vermindert man rasche erneute Keimbildung. Ebenso kann man bei richtiger Anwendung die Entstehung multiresistenter Keime vermeiden. Die gefürchteten Bakterien, Pilze oder Viren, welche Resistenzen und Toleranzen gegen Desinfektionsmittel aufbauen. Keime, welche Desinfektionsmitteln gegenüber resistent sind, entwickeln zudem oft gleichzeitig eine Resistenz gegen Antibiotika. Solche stellen im Umfeld immungeschwächter Menschen eine große Gefahr dar, etwa an Kliniken, Arztpraxen, Seniorenresidenzen. Professionelle, fachgerechte Desinfektion bei der Waschraumpflege bedeutet also im Ernstfall, Leben zu schützen.
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Bildquelle: Gabi Schoenemann / pixelio.de